Closer the Distance
Jahr:
2024
Entwickler:
Osmotic Studios
Publisher:
Skybound Games
Auszeichnungen:
Beste Story, Bestes Audiodesign, Innovationspreis
Nominierungen:
Beste Story, Bestes Audiodesign, Bestes Deutsches Spiel, Bestes Game Beyond Entertainment, Innovationspreis
Begründung der Nominierung: “Closer the Distance” geht mit seinem für Computerspiele untypischen Thema der Trauerbewältigung ganz nah heran. Sensibel beleuchtet es die Dynamik innerhalb einer Dorfgemeinschaft, die den Tod von Angela – der Nachbarin, der Tochter, der großen Schwester - verkraften muss. Dabei wird Wert darauf gelegt, eine möglichst breite Repräsentation innerhalb der Gemeinschaft abzubilden. Und entsprechend multiperspektivisch wird gespielt: Fast jede der diversen Figuren, die im Spiel auftritt, kann gesteuert werden und verfügt über eigene Beziehungen, Aufgaben und Bedürfnisse. Alle Figuren sind sich nah – und in ihrer Trauer doch endlos distanziert. Für jede Figur kann in jedem Moment entschieden werden, ob sie sich um sich selbst kümmert, ob sie etwas erledigt, oder ob sie jemandem zur Seite steht. Als Spielende verzweifeln wir mit ihnen an dem Versuch, das Nötige und das Richtige zu tun, während uns buchstäblich die Zeit davonläuft. Denn es liegt in der Natur der Sache, dass jede Entscheidung für etwas auch eine Entscheidung gegen die Alternativen bedeutet. Diese Konsequenz ist schmerzhaft eindrücklich und realistisch umgesetzt.
Durch die Identifikation mit Conny, die als kleine Schwester in besonderer Weise unter dem Tod der Schwester und dem Zusammenbruch der Eltern leidet und der Angela fortan als Geist erscheint, findet das Spiel immer wieder zur tragenden Handlung zurück. Angela, die zwischen allen schwebt und aus dem Jenseits Einfluss auf die Welt der Lebenden nimmt, ist letztlich Medium und Hauptfigur. Begründung des Sieges: Die Geschichte von „Closer the Distance“ ist ergreifend und von großer emotionaler Tiefe. Der innovative Einsatz von multiperspektivischem Erzählen nutzt die Einzigartigkeit des Mediums Computerspiel. Statt nur verschiedene Perspektive auf eine Geschichte zu erfahren, erleben wir jede einzelne davon. Wir leiden selbst an unseren Entscheidungen – und wir stehen uns selbst bei. Die intensiv aus zahlreichen Facetten erzählte Geschichte ist ein beeindruckendes und lange nachklingendes Spielerlebnis. Begründung der Nominierung: „Closer the Distance“ begeistert mit einem außergewöhnlich feinfühligen Audiodesign, das Spieler immersiv in seine Welt zieht. Die liebevoll gestalteten Sounds – vom leisen Uhrenticken über knarrende Türen bis zu behutsamen Schritten – schaffen eine authentische Atmosphäre und unterstreichen die dichte Erzählweise des Spiels. Die meisterhafte Sprecherleistung gibt der Story zusätzlich eine spürbare Tiefe und verleiht den Charakteren emotionale Nuancen, die selten so fesselnd umgesetzt sind.
Besonders die Musik leistet dabei ganze Arbeit: Sie ist stets präsent, lenkt die Emotionen gezielt und bleibt dabei unaufdringlich, ohne jemals kitschig zu wirken – eine beachtliche Leistung für dieses Setting.
Musikalisch auf einem Level mit „The Last of Us“, reißt „Closer the Distance“ in jedem Moment mit und gehört damit ohne Zweifel zu den bestumgesetzten audiovisuellen Erlebnissen dieses Jahres. Begründung des Sieges: „Closer the Distance“ beweist, dass weniger mehr ist. Die schlichte und liebevolle Art, wie Audio stimmungsvoll, detailliert und dennoch dezent eingesetzt wurde, sorgt schafft eine emotionale Verbindung mit den Charakteren und passt perfekt zur Atmosphäre des Spiels. Die Jury wischt sich ein Tränchen aus dem Auge und gratuliert herzlich zum Gewinn der Auszeichnung „Bestes Audiodesign 2024“. Begründung der Nominierung: Wahl der Grand Jury Begründung der Nominierung: Closer the Distance handelt vom Tod und der damit verbundenen Trauer. Diese vermittelt es sehr eindrucksvoll und zieht einen von Beginn an in den Bann.
Zeigt eindrucksvoll wie unterschiedlich Menschen mit Trauer umgehen und wie wenig von außen sichtbar ist welche Art von Hilfe benötigt wird und das aktive auf andere Zugehen von nöten ist, um wirklich füreinander da sein zu können.
Closer the Distance lässt Spielende in einer emotional fesselnden Geschichte um den Tod eines Mitglieds einer Dorfgemeinschaft in die unterschiedlichen Bewohner:innen schlüpfen und die damit einhergehende Trauer Begründung der Nominierung: Mit Closer the Distance ist den Entwicklern wortwörtlich gelungen die Distanz zum Spielgeschehen auf ein Minimum zu reduzieren. Das Spiel erzählt eine unglaublich tiefgehende emotionale Geschichte einer Dorfbewohnerin, die einen tragischen Autounfall erleiden musste. Der Spieler taucht dabei in die Geschichte einzelner Dorfbewohner ab, die mit der Verstorbenen verbunden sind und begibt sich damit auf eine Reise voller Gefühl und Spannung, die durch die Entscheidungen der Spieler gekonnt beeinflusst und verändert wird. Das innovative Element des Spiels liegt dabei in der Mischung und der sauber inszenierten Verbindung zwischen der ergreifenden Geschichte, die es schafft, die Spieler direkt ins Geschehen abtauchen zu lassen, der nicht abreißenden emotionalen Storyline und der Gesamtdarbietung der Spielmechanismen geprägt von spielerischen Entscheidungen und der Spielwelt, die die Spielelemente und die Rahmenhandlung charmant darstellt. Begründung des Sieges: „Closer the Distance“ beeindruckt durch seine innovative Erzählweise, die die Distanz zwischen Spielenden und Spielgeschehen auf ein Minimum reduziert. Die emotionale Tiefe der Geschichte und die engen Verbindungen zwischen den Charakteren schaffen eine intensive Spielerfahrung, die durch klug eingesetzte Entscheidungen spürbar beeinflusst wird. Die einzigartige Kombination aus Story und interaktiven Spielmechaniken macht es zu einem herausragenden Erlebnis im Bereich interaktiver Erzählkunst.Beste Story
Bestes Audiodesign
Bestes Deutsches Spiel
Bestes Game Beyond Entertainment
Innovationspreis